#16

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 20.04.2015 15:35
von Andy | 11 Beiträge

ZUM THEMA ADHS-LEIDEN !!

Ritalin: So gefährlich ist das ADHS-Medikament

Ritalin: Wundermittel, sinnvolles Medikament oder gefährliche Modedroge?
http://www.rtl.de/cms/news/punkt-12/punk...22-1798793.html

Allein in Deutschland leiden bis zu 500.000 Kinder und Jugendliche an ADHS, dem Aufmerksamkeits-Defizit-und Hyperaktivitäts-Syndrom.
Kritiker sagen, die Nebenwirkungen sind extrem gefährlich. Unter anderem können Herzrasen, Stimmungsveränderungen oder Suizidgedanken aufkommen.
Doch um sich ein eigenes Bild zu machen, testet unsere Reporterin Alexandra Wahl unter ärztlicher Aufsicht das Medikament für eine Woche.

Die Auswirkungen sind gravierend: Alexandra kann nicht einschlafen, sie ist unkonzentriert, das Herz rast und ihr ist extrem heiß. „Das kann doch nicht gesund sein, wenn ich mich so fühle, immer zittre ich, mein Herz geht immer“, sagt Alexandra

Aus meinem Bekanntenkreis, weiss ich von Kindern die genau dieselben Auswirkungen spüren: Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Druck auf dem Herzen, Leere im Kopf, die Kinder nehmen zügig ab wegen Übelkeit bis Erbrechen! Wer das unter den Tisch kehrt ist verantwortungslos! Bestimmt reagieren nicht alle gleich heftig, aber das Risiko der Gefahr ist zu gross auch bei weniger heftigen Reaktionen. Der Nutzen hat nicht das Kind, sondern nur die Gesellschaft die keine Zeit mehr hat für die Kinder!

Lies mehr über Ritalin: So gefährlich ist das ADHS-Medikament - RTL.de bei www.rtl.de

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#17

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 20.04.2015 16:20
von Nina | 50 Beiträge

So sehe ich das auch Andy. Das sind die nackten Tatsachen !

Ritalin bekommen immer mehr Kinder, die unruhig sind. Ritalin wird in seinen Nebenwirkungen heruntergespielt.
Der Wirkstoff Methylphenidat wurde erstmals 1944 entdeckt und gehört chemisch gesehen zur Gruppe der Amphetamine, der Stimulanzien. Der wohl bekannteste Begriff, wenn man von Behandlung bei ADHS spricht ist das Ritalin. Man verordnete Methylphenidat wegen seiner anregenden Wirkung bei Ermüdungserscheinungen, Depressionen und zur besseren Genesung in der Rekonvaleszenz.
Ritalin, damit Kinder besser lernen

Ritalin wird zu schnell verordnet, wenn es schulische Probleme bei aktiven Kindern gibt.
Da es eine appetithemmende Wirkung hat, kommt es oft zum Gewichtsverlust. Das ist bei hyperaktiven Kindern, die eher schlank sind nicht so wünschenswert, da für eine Ernährungsumstellung auch ein gesunder Appetit vorhanden sein sollte.

Wegen seines Suchtpotentials ist Ritalin seit 1970 dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Seit 1971 wird es zur Behandlung von ADHS eingesetzt und ist seit 1997 amtlich zugelassen. Durch die Amphetamine bekommt das hemmende Zentrum einen Kick und das Kind verhält sich ruhig. Es ist kein Störenfried mehr im Unterricht. Es kann besser aufpassen.

Daher können auch keine Ergebnisse über Langzeitstudien bekannt sein.
Den Eltern wird immer nur erzählt, Ritalin sei ein schon lange bekanntes Medikament. Das ist richtig, allerdings nicht als Dauermedikation bei Kindern, die sich im Alter von sieben bis zehn Jahren noch in der Entwicklung befinden. Das ist die Zeit, wo oft die Diagnose „ADHS“ -kurz vor Übertritt in die fünfte Schulklasse – festgestellt wird. Das menschliche Gehirn sollte sich ab da auf jeden Fall noch weiterentwickeln.

Von 1993 bis 2001 hat sich der Umsatz von 39 kg auf über 693 kg gesteigert. Warum sollten Firmen wie Novartis oder Johnson & Johnson Einbußen in Kauf nehmen, wo Ritalin derartig Karriere macht und es zu den größten Einnahmequellen zählt?
Neuere Zahlen ergeben, dass sich von 2006 bis 2009 die Verordnung von Ritalin um 42% gesteigert haben soll. Das kann niemals sein, dass eine „Krankheit“ so zunimmt.

In Tierversuchen konnte man allerdings feststellen, dass unter Einnahme von Methylphenidat, das Wachstum von Nervenzellen gehemmt wird und die Struktur der Nervenzellen beeinflusst wird.
Alternative Behandlungsmethoden sind in Amerika und England bekannt, und in renommierten Institutionen wie Harvard und Oxford kennt man die positiven Ergebnisse über Nährstofftherapien. In Deutschland werden sie aber größtenteils verschwiegen, Eltern wissen sehr wenig bis gar nichts darüber.

Die Ernährung spielt eine sehr große Rolle. Man konnte feststellen, dass Zucker und Farbstoffe Symptome der Aggressivität auslösen können. Aber welche Kinder verzichten gänzlich darauf. Oft ist der Heißhunger auf Zucker auch nur bedingt dadurch, weil dem Körper die wichtigsten Vitalstoffe fehlen. Was ist in unseren industriell hergestellen Nahrungsmitteln noch enthalten?

Kein Erwachsener würde bei den Nebenwirkungen eine Kopfschmerztablette zu sich nehmen. Unseren Kindern muten wir es täglich zu.

Schlafstörungen
Verstärkte Reizbarkeit
Aggressives Verhalten
Magenbeschwerden
Kopfschmerzen und Schwindel
Gesteigerte Herzfrequenz
Mundtrockenheit
Übelkeit und Erbrechen
Übermäßiges Schwitzen
Fieber
Gelenkschmerzen
Psychische Abhängigkeit, Suchtentwicklung

Sollte es da ein Versuch nicht wert sein, von dieser Droge loszukommen und alternative Therapien auszuprobieren? Es kostet allerdings etwas Geduld. Denn die Störungen im Bereich der Botenstoffe im Gehirn, der sogenannten Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin verbessert sich nicht sofort. Anders beim Ritalin, wo nach einer Stunde die gewünschte Wirkung voll da ist.

Im Gespräch mit einem Vater eines ADHS Kindes erklärte dieser mir, er habe das Medikament selber eingenommen, um die Wirkung zu testen. Das sollten vielleicht alle Eltern zuerst mal tun, bevor sie es ihren Kindern geben.

Es lässt sich nicht abstreiten, dass man Ritalin als die Einstiegsdroge zu stärkeren Drogen sehen muss.

http://www.vitaminanalyse.de/2013/05/rit...unserer-kinder/

Walter P. sagt:
5. November 2013 um 21:22

Ich bin sprachlos …………! Meine Frau hat eine Bekannte diese hat drei Kinder (10 Jahre, 6 Jahre und drei Jahre) der 10 und der 6 jährige werden bereits mit Ritalin zugedröhnt. Wie kann man den Kindern helfen da es aus meiner Sicht nur aus Bequemlichkeit, Faulheit usw. der Eltern verabreicht wird (ich bin selbst stolzer Vater von vier gesunden Kindern) ich kann mir nicht vorstellen das ich meinen Kindern Ritalin verabreichen würde mir fehlen die Worte! Warum bekommen solche Menschen Kinder warum nur, wo es so viele Menschen gibt die sich Kinder wünschen die sie umsorgen möchten die aber nicht die Möglichkeit Haben Kinder zu bekommen!? Warum tut man das unseren Nachwuchs nur an warum? Ich bitte sie um Rat denn ich bin so was von erzürnt, traurig, wütend woaaaah ich kann nicht mehr warum musten wir diese Leute kennen lernen (meine die Eltern). Bitte entschuldigen sie meine schreibweis aber ich bin so etwas von erzürnt wie kann man nur ganz blöde gesagt: “denn Beipackzettel” nicht lesen, den unsere Kinder würdens tun wenn sie es könnten, aber wir sind ja die Vorbilder ………… :-(( . Vielen Dank für euer Verständnis

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#18

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 27.04.2015 15:04
von Rufina | 152 Beiträge

Den Beitrag möchte ich auch hier verlinkt mit einbetten, da das Thema auch hier hin passt. Weil das gestrickte politische System, oben angefangen bis ganz nach unten, bis zu den Kleinsten, durchstrukturiert ist.


Ein Artikel von Peter Harth Kopp Online Sa, 25 Apr 2015 00:00 UTC http://de.sott.net

Die verdeckte politische Manipulation namens "Nudging": Wie USA/EU uns zu "Musterbürgern" erziehen wollen

Ganz heimlich, ohne jede demokratische Kontrolle und mit dem maximalen Größenwahn - denn was moralisch ist, bestimmen in Zukunft Technokraten.

Psychologen regieren jetzt im Kanzleramt und bringen Merkels Politik unter das Volk.


Ohne Ausweg: Der Mensch soll vor sich selbst beschützt werden

Hier beginnt das eigentliche Problem: In Sunsteins »liberalen Paternalismus« diagnostiziert der Staat bei seinen Bürgern unerwünschtes Verhalten, das therapiert werden muss. Wir selbst sind demnach nicht in der Lage, in unserem eigenen besten Interesse zu handeln. Der Mensch muss also vor sich selbst beschützt werden. Wollen Sie unter einer solchen Ideologie leben? Es gibt nämlich keinen Ausweg: Vater Staat sagt seinen Kindern nicht, dass sie unvernünftig sind oder falsch handeln. Er will sie auch nicht verbessern. Stattdessen nutzt er unsere Entscheidungsschwäche gegen uns. Der gefügige Musterbürger wird sowieso zur richtigen Entscheidung getrieben.


mehr darüber --> Wer bestimmt wie Demokratie gelebt wird ?

Wer krank geschrieben wird, ist bedürftiger und führungswilliger. Seit wann gibts denn ADHS / ADS ect.ect... seit den Nachkriegszeiten, seit das Volk mehr Freiheit und Mitspracherecht fordert !!


Freude ist Kraft . Freude ist keine Gabe des Geistes ; sie ist eine Gabe des Herzens .
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#19

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 29.04.2015 16:14
von Rufina | 152 Beiträge

Freude ist Kraft . Freude ist keine Gabe des Geistes ; sie ist eine Gabe des Herzens .
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#20

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 22.05.2015 12:17
von Nando | 21 Beiträge

Zuviel in der zivilisierten Welt macht dem Menschen Probleme !

ADHS durch Fluorid in Zahnpasta?

Dass es einen Zusammenhang zwischen Zahnpasta und ADHS gibt, klingt überraschend. Doch Forscher haben ermittelt, dass der in Zahnpasta enthaltene Stoff Fluorid neurologische Schäden verursachen kann.



Autismus, Legasthenie und ADHS durch Fluorid

Forscher der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York und der Harvard School of Public Health in Boston haben eine Meta-Analyse 27 früherer Studien zur gesundheitlichen Wirkung der Chemikalie Fluorid durchgeführt. Das Ergebnis: Der Stoff kann ursächlich für ADHS, Legasthenie und Autismus sein. Ebenso wie Quecksilber, Blei oder andere chemische Stoffe schade Fluorid nämlich dem Gehirn. Einzeln und in geringen Mengen seien diese vielleicht harmlos, in Kombination könnten aber erhebliche neurologische Schäden auftreten. Entwicklungs- und Aufmerksamkeitsstörungen wie ADHS, die auf Chemikalien zurückzuführen seien, hätten in den letzten Jahren stark zugenommen. Doch warum ist dann Fluorid überhaupt in unserer Zahnpasta?

Fluorid im Trinkwasser und in der Zahnpasta

In den 70er Jahren wurde eine erstaunliche Beobachtung gemacht: In Gegenden, in denen das Spurenelement Fluorid im Trinkwasser vorhanden war, hatten Menschen deutlich weniger Karies und weißere Zähne als in anderen Regionen. In der Folge reicherten einige Länder wie die USA und Australien das Trinkwasser bewusst mit dem Stoff an. Deutschland entschied sich gegen eine derartige Zwangsmedikation. Hierzulande wurden aber verschiedene Produkte, unter anderem Zahnpasta, mit Fluorid versetzt. Bis heute ist der Stoff allerdings umstritten. Einige Studien konnten eine positive gesundheitliche Wirkung nachweisen, andere – so wie die aktuelle Untersuchung aus den USA – berichten Gegenteiliges. Experten fordern weitere umfassende Tests wie auch Warnhinweise auf Produkten. Verbraucher können vorbeugen, indem sie die Zahnpasta immer ausspucken und den Mund anschließend gründlich ausspülen.

http://www.sat1.ch/ratgeber/gesundheit/a...id-in-zahnpasta


zuletzt bearbeitet 22.05.2015 12:29 | nach oben springen

#21

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 22.05.2015 15:28
von -car- | 5 Beiträge

Das stimmt , die Menschen-Welt schadet sich selber nachhaltig !

Habe auch einen Artikel gelesen zu dem Thema und bin der gleichen Meinung wie der US-Nervenarzt Dr. Richard Saul.

http://www.augsburger-allgemeine.de/pano...id33448222.html


16. März 2015
Gesundheit

ADHS gibt es nicht. So lautet die These von US-Experte Richard Saul. In einem Interview geht er mit Eltern, Lehrern und vor allem Ärzten hart ins Gericht und fordert ein Umdenken. Von Lea Thies

Experte Richard Saul stellt in seinem Buch eine provokante These auf: ADHS existiert nicht. Der Arzt fordert ein radikales Umdenken in Umgang mit Medikamenten.

Der Mann, der sich mit Ärzten, Eltern und der Pharma-Industrie anlegt, hat einen festen Händedruck, eine tiefe, sympathische Stimme und eine klare Botschaft. Die steht auch deutlich auf der amerikanischen Ausgabe seines Buches: „ADHD does not exist.“ Zu Deutsch: ADHS existiert nicht. Sie haben richtig gelesen: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, an der hierzulande laut KiGGS-Studie angeblich fünf Prozent aller Kinder zwischen drei und 17 Jahren leiden, das Zappel-Philipp-Syndrom, gegen das tonnenweise Psychostimulanzien verschrieben werden und von dem viele Lehrer ein Lied singen – gibt es nicht! Sagt der US-Nervenarzt Richard Saul. Das soll uns der 78-Jährige erklären. Ein Treffen in Chicago.

Der erste Satz Ihres Buches lautet: „Ich schrieb dieses Buch, um zu provozieren.“ Hat es geklappt?

Saul: Bevor das Buch erschien, bekam ich viele kritische Mails wegen des Titels „ADHS existiert nicht“. Wie können Sie es wagen, das gibt es seit 100 Jahren, weiß doch jeder – das volle Programm. Wir hatten eine Protestwelle von Ärzten, die meinten: Das ist alles falsch – bevor sie das Buch gelesen hatten.

Und was geschah danach?

Saul: Nachdem sie Interviews von mir gehört und das Buch gelesen hatten, stimmten mir viele Ärzte zu. Darum geht’s mir in dem Buch: Es gibt mindestens 20 verschiedene Leiden, mit ähnlichen Symptomen: impulsiv, leicht ablenkbar, kurze Aufmerksamkeitsspanne, hyperaktiv – daher kann man nicht einfach alles ADHS nennen. Ich spreche von ADHS als „eine Sammlung von Symptomen, die mit dieser Diagnose assoziiert werden“ und nicht als eine Krankheit. Das Buch ist nicht in akademischer Sprache geschrieben, denn viele Leute sollen es lesen und meine These verstehen können. Vielleicht ändern sie dann ihre Meinung. Ich habe es besonders für Familien und Lehrer geschrieben und hoffe, dass sie sensibler mit ADHS-Symptomen umgehen. Sauls Buch liest sich wie eine medizinische Detektivgeschichte. Die Patienten kommen, schildern ihre Symptome, vermuten ADHS – der Arzt hakt nach, wägt alle Eventualitäten ab und findet eine andere Krankheitsursache. Diese intensive Suche nach der Diagnose nennt Saul Differenzialdiagnose. Nicht selten taucht am Ende eines Kapitels der Aha-Effekt auf: Wie? Was? Das störende Kind in der letzten Reihe, das die Lehrerin unter ADHS-Verdacht stellte, es war einfach nur kurzsichtig?

Ist es wirklich manchmal so einfach? Schlafentzug, Kurzsichtigkeit, Drogenmissbrauch, Eisenmangel sind auch Gründe für ADHS-Symptome?

Saul: (lacht) Ja, es ist so einfach. Aber neben den Blut- und den Gehirntests sind eben auch die richtigen Fragen wichtig. Man muss eine Differenzialdiagnose durchführen. Viele dieser Leute brauchen Medikamente, aber keine Stimulanzien. ADHS bei Erwachsenen: Wer es nutzt, ist zu Höchstleistungen fähig

Als junger Arzt dachten Sie, ADHS gibt es. Warum haben Sie Ihre Meinung geändert?

Saul: Seit ich meine Praxis für Verhaltensneurologie geöffnet habe, habe ich so viele Patienten gesprochen. Als ich dann mal all meine Aufzeichnungen durchschaute, stellte ich fest: Von 5000 Patienten, die mit ADHS-Beschwerden zu mir kamen, brauchten zehn Prozent Stimulanzien und 90 Prozent brauchten etwas anderes oder gar nichts. Ich dachte mir, das ist ein guter Grund, ein Buch zu schreiben (lacht). Das, was die zehn Prozent haben, die wirklich Stimulanzien brauchen, nenne ich in dem Buch „neurochemische Störung“. Das ist das wirkliche ADHS.
ADHS als Modeerscheinung?

ADHS gilt als Modekrankheit des 21. Jahrhunderts. Um die Symptome zu kurieren, verschreiben Ärzte häufig den 1944 entdeckten Wirkstoff Methylphenidat, der das Gehirn stimuliert und eine ähnliche Wirkung wie Kokain hat. Bekanntestes Stimulanz-Präparat ist Ritalin. Allein im Jahr 2014 machte der Hersteller damit einen weltweiten Umsatz von 492 Millionen US-Dollar. Zwischen 1999 und 2013 stieg die Zahl der Methylphenidat-Verordnungen in Deutschland um 600 Prozent. 2013 wurden 56,7 Millionen Tagesdosen verschrieben. Bei Jungen wird ADHS vier Mal häufiger als bei Mädchen diagnostiziert.

Die Realität sieht anders aus: Meistens wird ADHS als eine Krankheit diagnostiziert und nicht als eine Symptomsammlung gesehen.

Saul: Ja. Als ich mal in eine Vorlesung für Medizinstudenten ging, wurde da über ADHS gesprochen. Es hieß: Man muss 20 Fragen stellen und wenn diese zu einem hohen Prozentsatz positiv beantwortet werden, dann ist es ADHS. Und ADHS-Behandlung heißt: Stimulanzien. Das ist das, was Ärzte an der Uni lernen. Bedenken Sie: In der Medizin gibt es kein anderes Leiden als ADHS, bei dem man einen Fragebogen aushändigt, nach dem eine Diagnose erstellt wird. Nicht eins. Das ist das große Problem.

Warum ist das so?

Saul: Die Liste wurde von der American Psychiatric Association in einem Fach-Journal herausgegeben. Die Pharmakonzerne dachten sich: Die Liste ist clever, wir verteilen sie gratis an die Leute und diese können dann die Ärzte um die Medikamente bitten. Also verbreiteten sich die Stimulanz-Medikamente rasant. Ein Beispiel: Vergangenes Jahr hatten wir eine Million neue Verschreibungen allein in den USA. Außerdem veröffentlichten die Medien die Liste und berichteten über ADHS. Nun weiß jeder ein bisschen darüber.

Die Liste ist das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorder, kurz: DSM. Der Leitfaden, nach dem sich viele Ärzte bei ihrer Diagnose richten …

Saul: Ja, der große Feind. Ich mochte schon die alte Liste nicht, das DSM 4. Die neue, das DSM 5, sollte die alte eigentlich korrigieren. Aber sie haben sie verschlimmert. Statt wie bisher sechs positive Antworten braucht man jetzt nun nur noch fünf für eine Diagnose. Und ursprünglich musste man unter sieben Jahre alt sein, wenn die Diagnose zum ersten Mal gestellt wurde. Nun kann man älter sein – also mehr Betroffene. Das ist die falsche Richtung. Dies als einen Grund für eine Diagnose zu verwenden, ist nicht gut. Medizin ist nicht so schwarz und weiß. Es gibt sehr viel Grau.

Ist ADHS sozial akzeptiert? Quasi: Lieber ADHS als eine Depression?

Saul: Absolut. Sehr sozial akzeptiert. Sogar bis zu dem Punkt, dass Eltern von 15- oder 16-jährigen-High-school-Jungen zu mir kommen und sagen: Können Sie ihm bitte eine Stimulanz geben, sodass er besser in der Schule ist? Das Gleiche mit College-Kids. Sie kaufen das Zeug auf der Straße, weil sie meinen, dass es ihre Noten besser macht. Mein Mitbewohner während des Studiums nahm es ebenfalls, weil er lange fürs Lernen wach bleiben wollte. Dann dachte er mitten in der Nacht, dass er eine Herzattacke hätte, landete im Krankenhaus und verpasste den Test aus demselben Grund (lacht).

Ihr Buch ist eine Kritik an Ärzten, weil sich viele von ihnen keine Zeit für die Diagnostik nehmen, Nebenwirkungen in Kauf nehmen und die Gesundheit ihrer Patienten riskieren würden. Sie schreiben von einer Epidemie an ADHS-Fehldiagnosen.

Saul: Ich gebe Ihnen ein Beispiel. „Versuch dies, o.k., es wirkt nicht, versuch das.“ Ich nenne das: „Versuch dies, versuch das.“ Das ist ein schrecklicher Weg zu praktizieren. Die Theorie dahinter ist: Gib einem eine Stimulanz und das macht die Diagnose aus. Wenn’s hilft, hat er also ADHS. Ich würde sagen, zwei Drittel der Leute, die mich konsultiert haben, haben bereits erfolglos Medikamente genommen. Es findet immer das Gleiche statt: Sie nehmen es, es hilft für ein paar Monate, dann brauchen sie mehr und mehr, und am Ende sind sie krank von der Medizin. Das ist „Versuch dies, versuch das“. Vor etwa einem Monat kam ein neuer Patient zu mir. Seine Eltern sagten, sie hätten einen Psychiater in New York angerufen und ihm die Symptome geschildert. Er sagte: O.k., ich maile Ihnen ein Ritalin-Rezept. Sie probieren das aus und wenn es hilft, soll er es weiter nehmen. Falls es nicht besser wird, soll er zu mir kommen und ich sehe, was falsch läuft. Er tat dies, ohne das Kind gesehen zu haben. Die meisten Psychiater verwenden die „Versuch dies, versuch das“-Theorie. Das ist Unrecht und verrückt.

Wie haben die Ärzte reagiert?

Saul: Von diesen Ärzten habe ich nicht so viel gehört. Sie wissen, dass ich recht habe. Eine von ihnen erklärte mir mal: Die Anamnese benötigt eineinhalb Stunden oder mehr, die Bezahlung dafür ist dieselbe wie bei einer Halsentzündung. Ich kann es mir nicht leisten, mir eine Stunde Zeit dafür zu nehmen. Aber man braucht diese Zeit für eine Differenzialdiagnose.

Welche Rolle spielt die Pharma-Industrie?


Saul: Eine gigantische. Erst haben sie die kleinen Fragebögen verteilt. Sie kommen auch in die Praxen und wollen über die Produkte informieren. Sie nennen das Detaillierung. Werbegeschenke dürfen sie nicht mehr dalassen, aber sie dürfen zum Essen einladen. Ich erlaube das nicht. Also zahle ich für das Mittagessen meiner Angestellten, damit sie nicht das Freiessen annehmen, wenn die Pharmafirmen kommen. Und die kommen oft. Und sie machen viel Werbung in Ärzte- und Familienmagazinen.

Inzwischen ist in Deutschland immer häufiger Kritik an der Qualität der ADHS-Diagnosen zu hören. Dass Kinder unter Drogen gesetzt und gefügig gemacht werden und der Griff zur Lieb-Pille allzu schnell geschehe. Der bekannte Familientherapeut Jasper Juul etwa meinte kürzlich in einem Interview, ADHS sei in vielen Fällen eine Folge professioneller Vernachlässigung von Seiten der Eltern. Zu großer Druck, zu viele Erwartungen. Einer ging noch weiter: „ADHS ist ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung“, sagte Nervenarzt Leon Eisenberg kurz vor seinem Tod im Jahr 2009. Obwohl er laut „Spiegel“ gestand, die Krankheit erfunden und zusammen mit dem Diagnose- Leitfaden DSM publik gemacht zu haben, ist ADHS nach wie vor die am häufigsten diagnostizierte psychiatrische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen.

Findet jetzt langsam ein Umdenken in Sachen Stimulanzien statt?

Saul: Eines Tages. Nicht jetzt. Ich denke, viele Ärzte wissen in ihrem Inneren, dass es nicht richtig ist, was sie tun. Sie sehen das aber auch nicht als eine Vernachlässigung, obwohl es genau das ist. Eine Fachzeitschrift berichtete neulich darüber, Zweijährigen Ritalin – Ritalin! – zu geben, weil sie sich nicht benehmen. Tja, Zweijährige benehmen sich nun mal nicht! Das Hirn eines Zweijährigen formt sich noch. Ihm hirnaktivierende Medizin zu geben, ist das Schlimmste, was man machen kann. Das ist fürchterlich und entbehrt jeder Logik. Ich möchte nicht einmal einem Fünfjährigen Stimulanzien geben, was viele tun.

In Ihrem Buch gehen Sie hauptsächlich auf medizinische Hintergründe von ADHS-Diagnosen ein. Was ist mit den psychischen Aspekten?

Saul: Die Herausforderungen des Alltags können Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssymptome hervorbringen, die fälschlich für ADHS gehalten werden können. Scheidung scheint ein großes Problem zu sein, besonders für junge Kinder. Da gibt es erst viel Ärger und Streit, sie hören das alles. Dann ist Daddy plötzlich weg und die Kinder landen normalerweise in zwei Haushalten. Das andere große Problem sind das Internet oder die Computerspiele. Die Kinder gewöhnen sich daran. Wenn etwas dann nicht aufregend ist, können sie sich nicht konzentrieren. Sie haben dann aber kein ADHS. Sie können für zwei Stunden hoch konzentriert Computer spielen, aber Hausaufgaben sind nicht so aufregend wie das Spiel. Wir gingen als Kinder in den Wald, um Beeren zu sammeln, aus denen wir Tinte herstellten. Kinder von heute würden das nicht mehr tun – zu zeit- und arbeitsintensiv.

ADHS ist also auch ein gesellschaftliches Problem. Manche Menschen halten dem Leistungsdruck nicht mehr Stand. Was sollte sich ändern?

Saul: Das Bildungssystem sollte sich ändern. Es müsste mehr Spezialklassen für Schüler geben, die anders lernen oder mehr Zeit brauchen. Klassen, in denen Kinder am Schreibtisch stehen dürfen, wenn sie lesen sollen, anstatt sitzen zu müssen. Und die Sichtweise der Eltern sollte sich auch ändern. Im Moment ist es praktisch so: Wann können wir mit der Medizin loslegen? Mein Dreijähriger sitzt nicht still. Tja, Dreijährige sitzen nun mal nicht still! Warum machen sie nicht etwas mit ihm, bei dem er nicht still sitzen muss? Ein Teil der Elternsichtweise ist beeinflusst vom Bombardement der Pharmafirmen, der Familieninformationen, der Ärzte und jedem. Man sollte auch Berufsberatung geben. Wenn jemand nicht still sitzen kann, sollte er keine Telefonanrufe tätigen, sondern raus gehen und Leute treffen. Viele Kinder mit ADHS-Symptomen wären gute Verkäufer.

Und im medizinischen Bereich?


Saul: Da wird es keinen Wandel geben. Die Ärzte wissen vom Problem, aber ihre große Entschuldigung ist Zeit. Die Gefahr ist, dass es einen übermäßigen Gebrauch von Drogen mit all den Nebeneffekten gibt. Die ganze Gesellschaft bewegt sich in die Richtung einer Überstimulierung. Uns droht eine Gesellschaft von wandelnden Zombies.

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#22

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 22.05.2015 15:56
von -car- | 5 Beiträge

Spannend finde ich in den Kommentaren zu lesen, das schon einige der gleichen Meinung sind :

Gast_1316924435 - Beiträge: 10726

"Thomas Armstrong ist der Auffassung – und dieser Meinung schließe ich mich aus voller Überzeugung an –, dass jene Kinder, die unter Aufmerksamkeits- und Verhaltensproblemen leiden, in ihrem Kern völlig normale und gesunde menschliche Wesen sind, die nicht unter einer krankhaften Störung leiden. ADHS-Kindern schadet man mehr, als man ihnen hilft, wenn man ihnen erklärt, sie hätten ein Problem, das den Namen ADHS trägt. Untersuchungen haben auch ergeben, dass Kinder mit der Diagnose ADHS gehemmter mit anderen Kindern umgehen, da sie sich für ihr Anderssein schämen. Umgekehrt werden ADHS-Kinder oft von Spielkameraden oder Mitschülern gemieden oder ausgespottet, sobald sie den Stempel ADHS abbekommen haben."

" Einer Zeit, in der wir die größte Transformation seit Beginn der Menschheitsgeschichte durchlaufen, in der alle bisherigen Werte und Normen, Maßstäbe und sogenannte „Wahrheiten“ auf den Prüfstand kommen und neu bewertet oder völlig neu definiert werden müssen. Das Verhalten der sogenannten ADHS-Kinder ist – aus diesem Blickwinkel betrachtet – ein nicht unwesentlicher Beitrag zu diesem gewaltigen Umbruch und Wandel.

-spacevulture- Mitglied Beiträge: 10286
Registriert seit: 07.01.10

Ich finde die provokante These gut. Wichtig. Wertvoll.

Vielleicht gibt es AHDS. Ich bin mir sogar sicher, dass es das gibt. Aber ebenso sicher bin ich, dass das Phänomen AHDS zu einem hohen Prozentsatz nur ein Abstellgleis für schwierige Schüler ist. Eltern und Lehrer machen es sich damit sehr leicht. Letztlich auf dem Rücken ihrer Kinder/Schüler.


zuletzt bearbeitet 22.05.2015 15:57 | nach oben springen

#23

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 03.06.2015 15:32
von Momo | 38 Beiträge

Soll das etwa eine neue Info sein ?! Ist doch schon lange bekannt, wie schädlich all die Gifte im Essen für die Menschheit ist !!
Das betrifft alle, nicht nur die Kinder.






Pyrethroid-Pestiziden und Organophosphat-Pestizide können ADHS / Hyperaktivität auslösen


"Unsere Studie fand heraus, dass Organophosphat-Exposition bei sich entwickelnden Kindern Auswirkungen auf die neuralen Systeme haben könnte und zu ADHS-Verhalten wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität beitragen könnte."

Pyrethroide

"Angesichts des wachsenden Einsatzes von Pyrethroid-Pestiziden und der Auffassung, dass sie eine sichere Alternative zu den Organophosphaten darstellen, könnten unsere Befunde von großer Bedeutung für das Gesundheitswesen sein", sagte Forscherin Tanya Froehlich.

Pyrethroide sind synthetische Insektizide, die mittlerweile in vielen Bereichen eingesetzt werden: z.B. in der Human- und Tiermedizin, Landwirtschaft, in der Vektorbekämpfung und zur Bekämpfung von Schädlingen in Wohnhäusern.


http://psylex.de/psychologienews/adhs-pestizide.html#2

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#24

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 06.06.2015 15:47
von Nando | 21 Beiträge



Schnell werden bei Schulproblemen ein ADHS reininterpretiert, dabei ist nicht selten eine nicht bemerkte Legasthenie die Schwierigkeiten machen kann, bei der schnelleren Konzentrationermüdung und die daraus resultierenden inneren Unruhe bis hin zu Aggressionen, weil man mit den Worten und Buchstaben nichts anfangen kann!

Legasthenie - Test
http://www.testedich.de/quiz32/quiz/1369...egasthenie-Test
http://www.schlaudino.com/php/legasthenietest.php

Dieser Test wurde vom LegalernStudio erstellt und soll nur dazu dienen, zu prüfen ob bei Ihrem Kind eventuell eine Legasthenie bestehen könnte. Dieser Test ersetzt in keinem Fall den AFS Test des EÖDL. Sollte sich mit diesem Test der Verdacht einer Legasthenie bestätigen, wird dringend angeraten Ihr Kind bei einem zertifiziertem Legasthenie/Dyskalkulietrainer mit der AFS Methode austesten zu lassen.

Legasthenie als Diagnose
http://www.legasthenietherapie-info.de/l...e-diagnose.html


zuletzt bearbeitet 06.06.2015 15:48 | nach oben springen

#25

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 23.06.2015 09:31
von Rufina | 152 Beiträge

Forscher: ADHS ist wissenschaftlicher Unsinn
Von David bei Allgemein auf 9. Februar 2015 21:17 - TAZ Horgen

Die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der am häufigsten diagnostizierten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Das auch als Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnete Phänomen tritt Statistiken zufolge bei 6 bis 7 Prozent aller Menschen bis zu einem Alter von 18 Jahren auf. Auffällig ist, dass Jungen weitaus häufiger von ADHS betroffen sind als Mädchen.

Seit einiger Zeit mehren sich Zweifel, dass es sich bei ADHS tatsächlich um ein psychisches Leiden handelt. In einigen Blogs ist gar von einer „fabrizierten Krankheit“ die Rede. Befeuert wird diese Entwicklung unter anderem durch Äußerungen des amerikanischen Arztes Leon Eisenberg, auf dessen Forschung das ADHS-Konzept basiert.

Gegen Ende der 60er Jahre hatte der Psychiater dafür gesorgt, dass unaufmerksames und hippeliges Verhalten von Kindern als Krankheit klassifiziert wurde. Anfang 2012 gestand Eisenberg in einem Interview mit dem Wissenschaftsjournalisten Jörg Blech, dass er Zweifel an der Korrektheit der Diagnosen hegt. Der Grund hierfür seien die explosionsartig ansteigenden Fälle von ADHS in den zurückliegenden Jahrzehnten.

Ende 2013 erschien in der New York Times ein Artikel, der erneut Wasser auf die Mühlen der ADHS-Kritiker goss. Der Autor Keith Conners vertritt darin die Ansicht, die Zahl von 3,5 Millionen Fällen sei „zusammengesponnen“ worden, um die Abgabe von Medikamenten in „nicht mehr zu vertretenden Mengen“ zu rechtfertigen. Mit dieser These brachte der emeritierte Professor für Psychologie einen beträchtlichen Teil seiner Zunft gegen sich auf und muss sich seitdem harscher Kritik erwehren.
Der Verkauf von Ritalin ist ein Milliarden-Geschäft

Egal, ob man den Ausführungen von Prof. Conners Glauben schenkt oder nicht – Fakt ist, dass der Vertrieb von Ritalin den Pharmaunternehmen exorbitante Gewinne beschert. Alleine der Novartis-Konzern machte im vorvergangenen Jahr einen weltweiten Umsatz von 594 Millionen US-Dollar. In der Schweiz sitzen Schätzungen zufolge in jeder Klasse drei bis vier Kinder, die regelmäßig Ritalin einnehmen.

Einer der Hauptkritikpunkte der ADHS-Gegner ist die fehlende Forschung zur Beurteilung der Langzeitwirkungen. Der in Ritalin enthaltene Wirkstoff Methylphenidat ist ein Derivat des Amphetamins und fällt daher unter das Betäubungsmittelgesetz. Aufgrund der Meldepflicht wäre es einfach, genaue Daten zu erhalten – dennoch liegen bis heute keine aussagekräftigen Studien vor.

Der bei der UNO tätige Soziologe Pascal Rudin ist der Ansicht, dass die Verschreibung von Ritalin in 95 Prozent aller Fälle überflüssig ist. Weil Ritalin effizient sei und kurzfristig funktioniere, so Rudin, würden Kinder stigmatisiert. Er verweist auf eine amerikanische Studie, nach der sich durch die Einnahme von Methylphenidat zunächst gewisse Vorteile ergeben. Nach drei Jahren sind diese jedoch nicht mehr nachweisbar. Gegenüber nicht-medikamentösen Therapieformen zeigen sich auf lange Sicht sogar Nachteile.
Pädagogen: Schulen setzen Eltern unter Druck

In der jüngsten Zeit haben sich einige Pädagogen zum Thema Ritalin geäußert – wohl wissend, dass Sie sich damit einem Risiko aussetzen. Offenbar passiert es immer wieder, dass Schulen die Eltern unruhiger Kinder so unter Druck setzen, dass diese einer Medikamentierung mit Ritalin zustimmen. Es sei eben leichter, den Sprössling ruhig zu stellen, als sich mit ihrer natürlichen Energie auseinanderzusetzen. Zudem würden die Eltern so von ihrer Verantwortung für das Kind befreit.

Zur Überraschung vieler Gesundheitsexperten meldet inzwischen sogar die eher konservative „Deutsche Apotheker-Zeitung“ Bedenken an der gegenwärtigen Medikamentierungspraxis an. In einem Beitrag heißt es, Ritalin sei „eine Pille gegen eine erfundene Krankheit“. Mehrfach wird ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zitiert, in dem dargelegt wird, wie inflationär Ärzte mit der Diagnose ADHS umgehen.

http://www.taz-horgen.ch/forscher-adhs-i...tlicher-unsinn/


Freude ist Kraft . Freude ist keine Gabe des Geistes ; sie ist eine Gabe des Herzens .
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#26

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 07.07.2015 19:45
von Nando | 21 Beiträge

Sollte schon beim ersten Satz vom Arzt zu dem ADHS/ADS Medikament Concerta od. Ritalin zu denken geben, wenn der Arzt darauf hinweist :
Das, wegen ADHS zu behandelde Kind, müsse regelmässig die Leberwerte kontrollieren lassen !!


Eine Zumutung, das Kinder mit gefährlichen Medikamenten behandelt werden ohne dass einen Notwendigkeit besteht, eine lebensgefährliche Krankheit bekämpfen zu müssen damit ! Leberschädigungen und Leberversagen sind nicht selten wie man denken würde.



Akutes Leberversagen unter Methylphenidat (Ritalin / Concerta)

http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de...idat/15059.html


zuletzt bearbeitet 07.07.2015 19:54 | nach oben springen

#27

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 10.08.2015 19:39
von viki | 16 Beiträge

UN-Bericht zu Drogen

Der Konsum von ADHS-Medikamenten ist weltweit angestiegen

Der Verbrauch des Wirkstoffs Methylphenidat ist demnach weltweit um 66 Prozent angestiegen

Der Wirkstoff wird hauptsächlich zur Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) verwendet und ist besser unter seinem Handelsnamen Ritalin bekannt.

Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, Wachstumsstörungen, Appetitlosigkeit und Angstzustände. Für die Verschreibung des ADHS-Mittels gelten inzwischen strenge Vorschriften.

Der Konsum von ADHS-Medikamenten ist weltweit angestiegen - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/wiss...id33255367.html

Eine Schande das Erwachsene Kinder solche Drogen geben !! Meine Meinung

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#28

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 10.08.2015 20:53
von viki | 16 Beiträge

UNO kritisiert: Schweizer Kinder schlucken zu viel Ritalin

http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/un...talin-128802818

Der UNO-Kinderrechtsausschuss geht mit der Schweiz hart ins Gericht. Bei Kindern und Jugendlichen werde «exzessiv» ADHS diagnostiziert und entsprechend würde Ritalin verabreicht. Insgesamt schlägt die UNO der Schweiz 108 Verbesserungen vor. von Rinaldo Tibolla

Geht es nach der UNO, hat die Schweiz bei den Kinderrechten grossen Nachholbedarf. Der UNO-Kinderrechtsausschuss hat in seinen Empfehlungen 108 Vorschläge gemacht, wie die Schweiz die Umsetzung der Kinderrechte verbessern soll. Die internationalen Kinderrechtsexperten kritisieren das bisher lückenhafte Engagement von Bund und Kantonen bei der Umsetzung der UNO-Kinderrechtskonvention (KRK). So fehle es an einer schweizweiten Strategie, wie die KRK umzusetzen sei, genauso wie an einer Institution, welche die Umsetzung auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene koordiniere und vorantreibe.

Umgang mit ADHS: Der Ausschuss zeigt sich beunruhigt über die enorme Zunahme der Diagnosen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in der Schweiz. Dagegen schlägt er vier Massnahmen vor: Die Bemühungen in der Forschung müssten verstärkt werden, damit ADHS auch ohne Medikamente behandelt werden kann. Die Gesundheitsbehörden sollten die Ursachen für Unaufmerksamkeit in der Schule näher analysieren und die Diagnosen betreffend mentaler Gesundheit von Kindern verbessern. Familien sollten mehr Möglichkeiten für professionelle Hilfe geboten und Kinder, Eltern und Lehrkräfte besser über ADHS aufgeklärt werden. Schliesslich sollen die nötigen Massnahmen ergriffen werden, damit Kinder und Eltern nicht unter Druck geraten, Ritalin, Concerta und ähnliche Psychopharmaka zu verabreichen.

Das zuständige Bundesamt für Sozialversicherungen hat angekündigt, dass es mit der Konferenz der kantonalen Sozialdirektoren und betroffenen Bundesstellen die Empfehlungen analysieren und die Zuständigkeiten klären will. «Wir sind sehr froh, dass der Bund zugesagt hat, dass er die Vorschläge ernst nimmt und einen Massnahmenplan für ihre Umsetzung ausarbeiten wird», sagt Stefanie Knocks vom Netzwerk Kinderschutz Schweiz. Das Netzwerk – ein Zusammenschluss von Schweizer NGOs aus dem Bereich Kinderrechte, Kinderschutz und Kinderpolitik – appelliert an die Regierung, die Empfehlungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. «Wir werden genau verfolgen, was umgesetzt wird», sagt Flavia Frei, die Präsidentin des Netzwerks.

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#29

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 11.08.2015 22:20
von LENA | 23 Beiträge



Einschulungspolitik kann die Diagnosehäufigkeit von ADHS im Kindesalter beeinflussen

In Deutschland erhalten Kinder, die ihren 6. Geburtstag kurz vor dem Stichtag der Einschulung feiern und damit die jüngsten in ihrer Klasse sind, häufiger die Diagnose ADHS und eine entsprechende Medikation als ihre älteren Klassenkameraden.

Das belegt erstmals eine Studie der Wissenschaftler vom Versorgungsatlas in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Untersuchung analysiert darüber hinaus mögliche Ursachen für regionale Unterschiede: die Unterrichtsbedingungen und den Bildungshintergrund der Familie. Die Studie ist ab dem 11. August 2015 verfügbar auf dem Portal www.versorgungsatlas.de.

Am 12. August sind in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien zu Ende. Dann werden im größten Bundesland auch Fünfjährige zum ersten Mal ihre Ranzen packen. Diese Kinder feiern ihren sechsten Geburtstag erst nach der Einschulung, aber noch vor dem 30. September, dem Stichtag für die Einschulung. Auch in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg und Niedersachsen werden in den nächsten Wochen Fünfjährige eingeschult.
Die gravierende Konsequenz weniger Tage.

Wenige Wochen oder Tage zwischen Geburtstag und Stichtag können jedoch gravierende Konsequenzen haben: Kinder die im Monat vor dem Stichtag geboren wurden und daher bei der Einschulung sehr jung sind, erhalten häufiger einer ADHS-Diagnose – und eine medikamentöse Therapie – als jene Kinder, die im Monat nach diesem Stichtag geboren wurden und daher bei der Einschulung beinahe ein Jahr älter sind als die Jüngsten. Zu diesem Ergebnis kommen die Wissenschaftler vom Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Zusammenarbeit mit Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität München in einer neuen Studie.
Bundesweite und kassenübergreifende Daten von 7 Millionen Kindern analysiert.

Für diese Studie haben die Wissenschaftler erstmals bundesweite und kassenübergreifende ärztliche Abrechnungs- und Arzneiverordnungsdaten von rund sieben Millionen Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 14 Jahren aus den Jahren 2008 bis 2011 analysiert. Resultat: Von den jüngeren Kindern, die im Monat vor dem Stichtag geboren sind, erhielten im Schnitt im Laufe der nächsten Jahre 5,3 Prozent eine ADHS-Diagnose, bei den älteren Kindern, die im Monat nach dem Stichtag geboren, lag der Prozentsatz bei 4,3 Prozent. Generell stellten Ärzte die Diagnose bei Jungen häufiger als bei Mädchen.

„Die Ergebnisse zeigen einen robusten Zusammenhang zwischen der ADHS-Diagnose- und Medikationshäufigkeit und der durch den Geburtsmonat bestimmten relativen Altersposition von Kindern in der Klasse“, erklärt die Erstautorin der Studie, Prof. Dr. Amelie Wuppermann von der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Auch in anderen Ländern konnten Forscher ähnliche Zusammenhänge nachweisen.
Hypothesen zu den Ursachen.

Nicht beantworten können alle diese Studien aber die Frage, warum die jüngeren Kinder eines Klassenverbandes mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine ADHS-Diagnose erhalten als ihre älteren Klassenkameraden. Die Forscher vermuten jedoch, dass das Verhalten jüngerer – und damit oft unreiferer – Kinder in einer Klasse mit dem der älteren Kinder verglichen wird. Dann wird deutlich, dass Impulsivität, Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit bei den jüngeren ausgeprägter sind – die Wahrscheinlichkeit einer ADHS-Diagnose steigt, weil das Verhalten im Vergleich zu jenem der älteren Kinder möglicherweise als ADHS interpretiert wird.
Der Einfluss des schulischen Umfelds und der Familiensituation.

Die Studie zeigt auch die Auswirkungen des schulischen Umfelds und der Familiensituation auf die Häufigkeit einer ADHS-Diagnose. Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass bei größeren Klassen und einem höheren Anteil ausländischer Schüler – was die Unterrichtsbedingungen wahrscheinlich erschwert – der Zusammenhang zwischen relativem Alter und ADHS stärker ist.

„Möglicherweise fällt bei schwierigeren Unterrichtsbedingungen die relative Unreife jüngerer Kinder in der Klasse stärker auf“, sagt Dr. med. Jörg Bätzing-Feigenbaum, Mitautor und Leiter des Versorgungsatlas.

Auch ein höherer Bildungshintergrund der Eltern verstärkt den Alterseffekt. Hier vermuten die Wissenschaftler, dass Eltern mit einem höheren Bildungsgrad mehr auf die Förderung ihrer Kinder achten und daher weniger bereit sind, Nachteile in Kauf zu nehmen, die durch die relative Unreife ihrer Kinder entstehen könnten. Diese Faktoren sind mögliche Ursachen für die regionalen Unterschiede auf der Kreisebene, welche die Forscher ebenfalls gefunden haben.
Veränderte Einschulungspolitik in Studien erproben.

„Unsere Studie zeigt, dass die traditionelle Einschulungspolitik, bei der die Schulpflicht an gegebene Stichtage geknüpft wird, die Diagnosehäufigkeit psychischer Erkrankungen bei Kindern beeinflussen kann. Kinder, die quasi gleich alt sind, haben aufgrund der Einschulungspolitik ein unterschiedlich hohes Risiko, eine ADHS-Diagnose zu bekommen“, schreiben die Forscher.

Da eine solche Diagnose stigmatisierend sein kann und die medikamentöse Therapie von ADHS starke Nebenwirkungen haben kann, sollten die neuen Erkenntnisse sowohl von der Politik als auch von den Ärzten bei der Diagnosestellung beachtet werden. Die Forscher empfehlen, in zukünftigen Studien zu untersuchen, ob und welche Änderungen in der Einschulungspolitik, etwa eine flexible Schuleingangsphase, den Zusammenhang zwischen relativem Alter in der Klasse und ADHS abmildern kann.
Stichtag

STICHTAG. Der Stichtag regelt den Beginn der Schulpflicht. Kinder, die bis zu diesem Termin sechs Jahre alt werden, werden nach den Sommerferien desselben Jahres eingeschult, selbst wenn der Stichtag nach dem Tag der Einschulung liegt. Bis zum Jahr 2003 war der 30. Juni in allen Bundesländern der Stichtag. Danach wurde er in acht von 16 Bundesländern nach hinten verschoben. In Thüringen liegt er heute auf dem 1.8., in Rheinland-Pfalz auf dem 31.8., der 30.9. ist Stichtag in Baden-Württemberg, Bayern, Brandeburg, Niedersachsen und NRW, in Berlin ist es der 31.12.

Quellenangabe: Versorgungsatlas, August 2015 Dieser Beitrag wurde unter Neues abgelegt am 11. August 2015.
http://psylex.de/wordpress/einschulungsp...r-beeinflussen/

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#30

RE: Wer vorschreibt was "NORMAL" ist ?!

in ADHS / ADS 12.08.2015 14:31
von Nando | 21 Beiträge



Moderne Vorgehensweise der Unterdrückung.

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